Mittwoch, 23. Februar 2011

Letztes Gelöbnis – oder der große Zapfenstreich der Demokratie

Als vor ca. 20 Jahren die ersten „Schwarzen Sheriffs“ patzroulierten, da hörte ich die Nachtigallen trapsen – in genagelten Stiefeln. Ein Privatpolizei ohne staatliche Legitimation paßte sogar nicht in mein Bild eines Staates, der vorgibt, daß alle Gewalt vom Volke ausgeht und welcher (in seiner provisorischen Verfassung) die Waffen dem Staat reserviert. Nun sind wir in der Piratisierung unseres Landes ein erhebliches Stück weitergekommen: Das Volkheer der Rekruten wird durch eine Profitruppe abgelöst, in Soziosprech: von Gewaltspezialisten. Das präferierte Biotop des Gewaltspezialisten [Den man auf deutsch auch anders nennen kann.] ist leider der „failed state“... Ich sehe schwarz und black[-water] am Horizont unserer Demokratie, deren Bestand durch den Bürger in Uniform einst... bis vor ein paar Tagen... garantiert war.

Gewaltspezialisten sind problematisch:

„Die Söldnerführer sind entweder hervorragende Männer oder nicht. Sind sie es, so ist kein Verlaß auf sie, weil sie stets nach eigener Größe trachten[...]. Ist aber der Feldhauptmann untüchtig, so bereitet er seinem Kriegsherren meist den Untergang.“

[Niccolo Machiavelli, „Der Fürst“ {Il Principe}; aus dem Italienischen von Friedrich von Oppeln-Bronikowski; Insel Verlag; Frankfurt am Main 2001; 1. Auflage; S.65]

Das Volksheer geht & die Gladiatoren treten jetzt in die Arena und grüßen (im Namen einer dem langsamen Todt geweihten Gesellschaftsform) den Plagiator... und wir verabschieden uns (nach Banken, Wasserwerken, Stromnetzen, Bahn, Telekom & Post) von einem weiteren Stück Tafelsilber unseres (zwischenzeitlich zum Staatseigentum zweckentfremdeten) Volkseigenthums. Wem es nicht paßt, der kann sich ja zur seiner I-AG auch noch als Ich-Armee für eine schöne neue Zukunft gut aufstellen...

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