Montag, 21. Juni 2010

CSD – mit Biss?

Das spannendste am CSD sind in normalen... (Darf man heute eigentlich noch „normal“ sagen? oje, is mglw. nich PC, shit)...
Also: in einem Durchschnittsjahr sind die Straßensperrungen beim CSD der größte Aufreger. Man muß an diesem Tag die abenteuerlichen Wege fahren, um in Berlin von A nach B oder von O nach W zu kommen. Das unterscheidet diesen Tag aber nur unwesentlich von anderen Großereignissen in der Hauptstadt, und es ist auch wirklich nicht so spannend, einem Haufen Menschen in merkwürdigem Gewand zuzusehen, wie sie den öffentlichen Raum kurzzeitig und garantiert gewaltfrei mit einem angemeldeten Umzug okkupieren. Ich bin auch nicht dabei gewesen, da ich zu einer anderen Minderheit gehöre, die keine (der Mehrheit verdächtigen) Millionenheere auf die Straße schickt. Und außerdem kennt heute doch jede/r einen oder viele MitmenschenInnen mit irgendwelchen Sonderbegabungen oder mehr oder weniger (un-)verdächtigen Besonderheiten. Spätestens seit dem Karneval der Kulturen müßte es doch dem letzten Menschen klar sein:

Alles geht – alles gähnt.

Ich vermute, daß nur ein paar LandeierInnen mit besonderer politischer Ausrichtung aus NO - Brandenburg oder SO - Vorpommern (und ich als bekennender Eremit) die einzigen sind, die noch nie einen Darkroom von innen gesehen haben... Der Aufreger fehlte dem CSD bis eben, denn Sex hat mittlerweile ja jeder– irgendwie und wo. Und die Spanner von Presse und Funk und deren Kunden brauchen höhere Dosen: Missbrauch in jeder Form und vorzugsweise mit Gewalt gemischt und im religiös-pädagogischen Umfeld. Man sollte schon einen bärtigen Taliban in seinem engsten Freundeskreis haben oder wenigstens einen getürkten Polenböller im Schrank oder einen vor der Justiz flüchtigen Priester im Keller, wenn man heute im Mittelpunkt der Party stehen will, denn:

Sex ist tot – Tod ist sexy!

CSD und Umzug wie immer... und dann... inmitten von Love, Peace, Toleranz, Friede, Freude und Eiern und Kuchen - der KULTURSCHOCK, ein wirklicher Tabubruch, der den Namen verdient, ein Kulturbruch, ein zivilisatorisches Desaster, denn:
Der Mensch wird wieder des Menschen Wolf, läßt den kuscheligen Schafspelz fallen und beißt zu! Achtmal in Serie! Das Boulevard redet von „Amok“, trotzdem nachweislich niemand (nicht mal ein Lehrer) zu Tode kam (obwohl es leider eine medizinische Tatsache ist, daß der Biß von Affe, Schwein und Mensch auf jeden Fall infektiöser ist als der vom canis lupus im Stadtbild und dem lupus lupus vor den Toren Berlins:) Es bleibt zu hoffen, daß der vor Beißwut tolle und rabiate Beißer keine Rabies hat. Und es keimt ein schrecklicher Verdacht auf:
Der Typ war doch schon mal im übelsten bildungsfernsten Unterschicht-TV mit hoher Quote zu sehen... könnte es nicht sein... ist das vielleicht alles nur ein billig gemachter und daher hoch wirksamer PR Gag für „Big-Brother“, eine langweilige Demo und die Berliner Beißkorbindustrie? Mehrheitsfähige Minderheiten und mittelmäßige Medien machen den Menschen halt malle & metaparanoid.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen