Montag, 26. Juli 2010

Große Grabbelkiste – ein echter Ausgehtipp für Friedrichshain

Für den/die/das BerlinbesucherInnen oder für den NeuberlinerInnen mit eingebautem Event-Anspruch kann ich ein neues Lokal empfehlen. In der Jessnerstraße direkt in nähe Frankfurter Allee (3 min vom U/S-Bahnhof) gibt es Erlebnisgastronomie der besonderen Art:

Ob sich das Lokal aber jetzt „GEH WLAD“ oder „PALIM PALIM“ nennt, hat sich mir aufgrund einander wiedersprechender Graffitis nicht erschlossen. Ich hatte aber auch einfach Angst, daß mir während der Beantwortung dieser Frage mein bereits vor Ort angekratzer Resttabak abgeschnorrt wird. Die Klärung dieser Frage überlasse ich deswegen den bereits genannten Zielgruppen.

Zu Erkennen ist dieses Lokal (touristenfreundlich) an Symbolen wie „Mediaspree versenken“ dem ewigen Che, den Flaggen von Tibet und Israel, einem Smily, kurzum alles ist als „irgendwie alternativ“ gekennzeichnet. Man kann das Haus nicht mit anderen in der Straße verwechseln.

In dieser Grabbelkiste gibt es Echtes Elend, wahre Armut, billiges Bier und Punks, deren Klamotten wirklich vom roten Kreuz und aus der Mülltonne und nicht aus einer Boutique in der Casting-Allee stammen. Diese Leute laden herzlich dazu ein, mit ihnen echtes Berliner Ambiente zu genießen. Die Betreiber/Gäste??? [ich hatte nicht den Mut zu ermitteln, wer dort welche Rolle spielt] sehen so aus, als lebten sie wirklich hauptsächlich von dem, was sie bei allen möglichen Ämtern [+ Flaschenpfand] abgrabbeln können (nicht wie die Modepunks, die in Friedrichshain von den Zinsen der Bundesschatzbriefe ihrer Eltern leben). Auch das Vokabular beim Anbetteln nach Zigaretten wirkt so unverfälscht und bildungsfern, wie es kein noch so begabter Schauspielstudent mit Iro nachahmen könnte. Hier lockt die nackte unverfälschte Authentizität Berliner Armut am Beutel und im Geiste! Sowas gibt es nur noch hier und nur für kurzen Zeit! Laute Musik in roher Qualität und echte Pöbelei lädt zum Verweilen ein, das Abenteuer wartet. Man muß nicht erst nach Rio fahren, um Echtes Elend zum Anfassen zu finden, ein S-Bahn Ticket nach Friedrichshain tut es wieder!

Ausrüstung:
1. Beim freundlichen Vietnamesen an der S-Bahn-Station Frankfurter Alle für 2€ eine Schachtel Jin Ling kaufen(zur Begrüßung wird der Gast nach Zigaretten gefragt)
2. in der Apotheker „Alter Fritz“ an der Ecke Frankfurter Allee/Jessner eine 20er Packung ASS Ratiopharm für 1,99€ (das STERNBURG Bier, welches die Punks vor dem neuen Szenetreff trinken, verspricht Kopfschmerzen der bösen Sorte, ein Erlebnis, das man/frau nicht vergißt.)
3. VRR-Ticket für 2,10€ (Rückfahrt erst nach dem Event kaufen.)

Kosten: 6,09€ [zzgl. Bier]

Samstag, 24. Juli 2010

Geheimtipp Eckkneipe (nur für Touristen, Studenten und „Kreative“)

Habe gestern 13-14.30 MESZ in einer echten prolligen Eckkneipe (Raucherlokal, Eintritt erst ab 18) die BZ studiert. Interessant, was diese Zeitung sagt, dass der Kaiser will, was seine Unterthanen so alles (nicht) denken dürfen... Während dieser anspruchsvollen Lektüre reicht mir [bar-]frau stilecht in kleiner Molle Schultheiss („Schultheiss – wenn alles getan ist“ – sagt mir das Werbeplakat über dem Tresen). Die dürre Bedienung, die in ein rotes Fähnchen gekleidet ist, ein Vierziger mit Bauch und ein Blaumann mit Glatze werfen Pfeile in die Ecke, und die Dartmaschine dudelt getroffen. Der Servierkörper war auf 30/minus geschmunken. Das hätte bestimmt gut & glaubhaft ausgesehen, wäre ihr Gesicht weniger mannigfaltig gewesen. Marskanäle & Mondkrater sind halt schwer zuzuspachteln... Als ich beim zweiten 0,3er-Glas Schultheiss saufend saß, ging der Dicke (dabei lallend zum Abschied alle grüßend). Die Bedienung zog dann die Stöckelschuhe aus und brachte mir ein drittes Glas gelben Kopfschmerzes mit weißem Schaum drauf. Für sich und den Blaumann mischte sie hinterm Tresen Futschis (der „Futschi“ ist ein sehr unbekömmlicher Longdrink – bereitet aus Goldi [Wilthener Goldbrand] und Coca Cola, Trunkenheit für 5€ ist garantiert). Ich blätterte weiter in den Bildern der BZ und musste dabei hören, wie die barfüßige Bedienung Hits von Vorgestern aus der Musikbox ließ. Beobachtete aus dem Augenwinkel noch eine Viertelstunde das echte altberliner Treiben. Als die barfüßige Bedienung leicht schwankend die vierte Doppelrunde Futschis als Zielwasser für das gemischte Dart-Doppel mischen wollte, zahlte ich schnell und ging meines Weges.

So etwas wird es nicht mehr lange geben, eine echte Schultheiss-Kneipe an einer Ecke, in der sich die echten Proleten wie wahre Berliner benehmen. Wird bestimmt auch vom Rot-rotten Senat nicht unter Bestands- und Naturschutz gestellt.

Nun der Geheimtipp:

Touristen, Studenten und „Kreative“ sollten besser noch nicht wissen, wo die Eckkneipe ist, denn sonst wird eine nutzlose Cocktailbar oder ein teurer Szeneschuppen daraus gemacht, bevor die Investoren ohnehin alles zertrümmern... und ein „Geheimtipp“ ist ohnehin eine contradictio in äh... erectio oder so, etwas, was, das gar nicht geht, denn ein Tipp (=Hinweis) und ein Geheim(-nis) sind per definitionem zwei Paar Schuhe, zwei Sachverhalte, die einander zu 100% ausschließen.

Ich entscheide mich wie immer in solchen Fällen für das Geheimnis, und hier der Tipp:

Geht doch einfach in die Coctail&Lattelokale (Die "Gehimtipps" stehen alle alphabetisch in der ZITTY oder in Lonely Planet Berlin)

Freitag, 23. Juli 2010

Gruß aus der Biotonne

Vor kurzem war ich bei einer Bekannten (einer lustigen schwabifizierten Ökomutti) zum Renovieren eingeladen. Was für ein Fest der Sinne: Es war 33 Grad Celsius warm, Material und Werkzeug waren nicht vollständig, niemand außer mir kam pünktlich vor Ort, der Biernachschub klemmte... So eine Scheißveranstaltung hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Das einzige, was es reichlich gab, waren männerfeindliche Sprüche. Ich wischte mir irgendwann den Schweiß und die Alpina Wandfarbe aus dem Gesicht und dachte so bei mir:

Warum ist es eigentlich nicht geächtet und warum wird es nicht als „politisch unkorrekt“ empfunden, männerfeindliche Sprüche zu machen? Ist die „Würde des Menschen“ nur für Karrierefrauen, Alleinerziehende, Menschen mit Hintergrund, Kinder mit besonderen Begabungen und Zeitgenossen von nichtheterosexueller Ausrichtung reserviert? Und was gibt es am „Mann als solchem“ denn noch zu bekämpfen? Die meisten Exmänner sind doch nur noch weichgespülte Pausenclowns und Zahlkasper, also ein echt schwaches Geschlecht, das wenigstens unter Naturschutz gestellt werden sollte!

Dienstag, 20. Juli 2010

Bier & Scientology in Berlin

Sie sind da! Ich wurde vor einer Stunde gewarnt.
Und das ging so: Ich kam gerade aus der Muskelbude und wollte im preisfreundlichen DönerFreiluftStraßenLokal unter der Markise mein "After-fick-nicht-Bier" trinken. Mein ultimatives Fitnessgetränk ist Budweiser. Damit kann ich den durch die Fitnessfoltermaschinen erlittenen Lebenszeit- und Elektrolytverlust am schnellsten ausgleichen. Kaum sitz ich und trink und denke ich so dies und das und gucke Leute mit und ohne Fahrad, Hund, Kind, Gemüse, Hintergund und Karton an beim vorbeiziehen an meiner Pulle hinter meiner Sonnenbrille... da setzt sich doch ein schräger Typ mit Brille, starker Fahne und Halbglatze neben mich und verkündet mir:

„Die Scientologen sind hinter mir her.“

Ich bat das deutlich distanzgeminderte Sektenopfer, das mir auch für Berliner Verhältnisse etwas zu nah an Sack und Seil saß erst einmal, mir von der Pelle zu gehen und sich wenigstens mir gegenüber zu setzten. Es tats und blickte wild um sich. Man konnte die Sekte fast riechen, so panisch flackerte es hinter den Brillengläsern. Dann folgten einige wirre Erklärungen des Inhalts daß die Scientologen ihm, dem Opfer&Sackgänger eben 50 € geklaut hätten. Der Typ zog seine Geldbörse raus, dann flogen Kreditkarten und sein Führerschein über den Tisch auf den Boden. Ich reichte dem offensichtlich verwirrten Zeitgenossen sein Eigentum und gab ihm einige mehr gut als ernst gemeinte Ratschläge, tat das aber ruhig und ohne großen Nachdruck. Nachdem der sich von den Scientologen verfolgt fühlende auch noch sein Kleingeld über Tisch und Straße verteilt und wieder eingesammelt hatte, belästigt er die draußen rauchende Bierverkaufsperson. Der Servicekörper machte ne klare Ansage und das Scientologen-Opfer erhob sich, war beleidigt und entfernte sich, dabei paranoides Zeug brabbelnd. Das "Sektenopfer" schwankte erheblich und belästigte nebenbei Passanten.
Mir fiel währenddessen ein, daß ich vor kurzem gelesen hatte, daß eine Studie der französischen Nationalversammlung Scientology als „Kult mit gefährlichen Eigenschaften“ einstuft. Scheint was dran zu sein, dachte ich, als "das Opfer" brabbelnd hinter der nächsten Straßenecke verschwand. Sogar im Nichtkontakt scheinen diese Sektenteufel Seele & Geist verwirren zu können... aber geschwankt hat das Opfer wahrscheinlich eher wegen dem Dämon Alkohol, der auch den Naps gemacht hat.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Berlins indische Industrie

Berlin wird reindustrialisiert und muß nicht mehr allein von Tourismus, Studiengebühren, Prostitution, Frisören und Hartz IV leben. Berlin wird Exportweltmeister für menschenverachtende Transportmittel. In Indien versucht man nämlich den Mensch als Zugtier aus der Mode zu bringen. Berlin ist das betreffend eher Hinterindien. Nur die Exportorientierung ist indisch, denn das sogenannte Velotaxi wird tatsächlich in Berlin hergestellt (seit 1990 wurde in Berlin eigentlich nichts mehr produziert) und sogar über die Grenzen Brandenburgs bis nach Dubai, Tokio, Paris und Potsdam verkauft. Es gibt aber auch eine bitter Pille für die lokale Primärindustrie, den Berliner Service:

Demnächst wird der Velo-P-Schein eingeführt und im Taxigewerbe für Aufruhr sorgen. Den Velo-Schein kann sogar ein Kind schaffen. Allerdings muß man mehr können als Berliner Fahrradschlampen/Rambos, man/frau/kind muß nämlich z.B. eine rote Ampel von einer grünen unterscheiden.

Die FDP, welche seit 1998 mit dem Spruch „Kinder statt Inder“ für sich wirbt, begrüßt diese Entwicklung, denn im Gegenzug zum Export von Berliner Rikschas kann aus Indien die zu Ausbildung und Produkt Kinderarbeit statt Inder importiert werden. Der rot-rote Senat wird dem Vorhaben VeloKids zustimmen, um Kindern aus bildungsfernen Haushalten (mit Bürgergeld ausschließendem Mangel an Vorlesekenntnissen) eine nachhaltige Chance auf dem fünften Arbeitsmarkt zu garantieren.

Dienstag, 13. Juli 2010

Randale im Columiabad? Nein - Prügeln gegen den Hautkrebs!!!

Was der eigentlich der Spaß daran ist, in der Pisse und dem Sonnenöl anderer Leute zu planschen, hat sich mir nicht erschlossen. Das Planschen in Fremdfäkalien ist unhygienisch und unappetitlich, aber es ist noch mehr:
Denn der Durchschnittsdepp besucht das Freibad ja nicht nur zur Salmonellenjagd im Fäkalbad – nein, er muß auch noch in UV- Strahlung braten.

Den wenigsten Menschen ist bewußt, daß sogenanntes Sonnenbaden das Hautkrebsrisiko exorbitant erhöht. Wer einen nord(-west-östlichen) Migrationshintergrund oder wer sogar gar keinen Hintergrund hat, also derjenige welcher mglw. blond oder gar rothaarig ist, der sollte sich gar nicht in der Sonne legen, denn Hautkrebs ist fieser als Lungenkrebs, hat eine noch räudigere Prognose (zwei-Jahres-Überlebensrate gegen null) und tut wirklich weh.

Und außerdem:
„Sonnen“ ist echt bildungsfern&assi und läßt die Haut schneller altern als 80 Zigaretten am Tag. Und wer hat in einem Freibad nicht schon einmal einer sonnenverbrannten Dame über 40 die Friedenspfeife angeboten, da man/frau sie für den mannigfaltigen Kriegshäuptling der Mohikaner hielt?

Die Berliner sollten den Clans mit Hintergrund dankbar sein, daß diese sie von der Gülle und der Hautkrebsgefahr weg geprügelt haben. Wer nicht hören kann, der muß eben fühlen!
Wir sollten dankbar sein, daß dort wo der Senat in der Gesundheitsvorsorge versagt hat, Mitbürger mit energischem bürgerschaftlichen Engagement die Gesundheitsrisiken des gemeinen Berliners begrenzen.

Montag, 12. Juli 2010

Post-Finale-Post

Ich muß noch post mortem was zum Finale verbloggen:

Von Bockworst hats verbockt zusammen mit Robben (gehört dem die halbe Leihwagenfirma, die alle Schwaben für billig Geld in Selenverkäufern nach Berlin einschleußt?) und der Perversy hat mit all den anderen Van Bommels geweint. Warum haben die Käsköppe Spananien nicht gestoppt? Wahrscheinlich damit die Torres&reros in ihrer Immo-Krise wenigstens einen Tag mal was zu lachen haben... aber wenn dem so ist, dann hätte man besser gleich die Griechen gewinnen lassen sollen. Die haben nicht nur Krisis sondern auch das Chaos erfunden. Aber so wird der zweite €uro-Pleitegeier zum ersten Gewinner eines fragwürdigen Spiels. Was den Van-der-bald-unter-dem-Meeresspiegel als solchen aber bleibt – das ist der Weltkord für das blutig-brutalste Finalspiel von 22 Millionären um ein Stück Leder.

Blog-Out

Wollte heute morgen eigentlich gar nicht bloggen. Aber ein Blackout, also ein Stromausfall von 8.30-9.40 MSEZ, hinderte mich an dem, worauf ich ohnehin nicht bloggig war.

War das schön!

Nur um das Eis im Eisfach und das Bier im Kühlschrank machte ich mir Sorgen bei 29 Grad Celsius (; denn 232 Kelvin [nicht Kevin!] entsprachen mehr der morgens bereits gefühlten Hölle). Wenn ich alle meine Bücher als Ih-Book auf einer elektrischen Lesemaschine gehabt hätte, dann wäre mir zu allem Sommerelend wirklich auch noch angst geworde.

Nun ist der Strom wieder da, das Bier kühlt, die Ventilatoren summen, und ich teile mich wieder mit, wem auch immer...

Warning!

Ein Text ist kein Diskurs.

Die einzige Antwort auf einen Text ist nicht der Kommentar oder die Kritik – es ist ein Text.

Und am Ende hat man zwei Texte, die trotzdem keinen Diskurs ergeben.

Denn: Reden ist Silber, Schreiben ist Gold
(– und Schweigen Platin.)

Donnerstag, 8. Juli 2010

Meta-Blog-Buch II

Net Zeit 03 38 10

genug gebloggt
und ausgeloggt

Tod der Meinungsfreiheit!

Laut Nietzsche ist der schlimmste Feind der Wahrheit nicht die Lüge – sondern die Meinungen.
Platon dachte ähnlich, nur komplizierter, denn der meinte sogar, daß die Meinung das Gegenteil von Erkenntnis ist.

Was folgt daraus?

Leider nichts.

Jeder kann hier weiter „frei“ seine Meinung [also etwas, daß schlimmer ist als die Lüge und etwas, daß den Blick auf mögliche Erkenntnis von „Wahrheiten“ verstellt] äußern.

Glückliche Diktatoren & Despoten, die sich wenigstens noch nicht jeden Dünnsinn anhören müssen, denkt man da...

„Free China!“

Ich, der resonanzfreie MetaBlogger, werde demnächst nach China auswandern.

In Peking werde ich folgende Projekte verwirklichen:

1. Eine Fahrradtaxi-Ich-AG gründen
2. Fachchinesisch lernen.
3. Auf der Verletzung meiner Menschenrechte solange bestehen, bis es endlich was richtiges zu bloggen gibt und –
4. – meinen EIGENEN Blog

(www.fahradtaxipeking-MetaBlog.ch)gründen!

Ich freue mich jetzt schon auf die Resonanz der Netcommunity auf meine schrecklichen Erfahrungen jenseits der westlichen Welt!

...und wenn das mit China nicht klappt, dann gehe ich halt nach Burma als buddhistischer Rebell oder ziehe in den Iran, trinke dort Schnaps, handele mit Schweinshaxen und beleidige den Präsident mit dem unaussprechlichen Namen!!!

Im Darm der WeltweitenNetzWelt

Heute leide ich an einer ungewöhnlich schweren Bloggorrhoe
[= Netz-tagebuch-dauer-dünnsinn-schiß]

Ich hatte heute Morgen übrigens grünflüssigen Dünnschiß, vielleicht liegt es ja daran, und deshalb drehe ich online heute viele Themen durch den virtuellen Webwolf in die grobe blutige Blogwurst.

BLOGGORRHOE ist aber
(laut www.google-doctors-tot.komm)
leider heilbar
- durch strikte Netabstinenz...

O Schland – Oh Schand!!!

Netzkommentar zur vermasselten WM

Das Ende mit Schrecken bringt wieder Friede in dies herruntergekommene Land. Die Flaggen werden eingerollt, die Polenböller kommen bis Silvester in den Keller (oder werden von Starkdeutschen und integrierten Flaggezeigern an pyromanische Linksradikale zur Nachnutzung verkauft). Endlich keine Schwuluselas mehr im TV und öffentlichen Raum zu hören! Dieser sägende Sound sog Wochen lang an der Seele. Auch weit und brei kein Löw mehr zu sehen. In Südafrika ist (ohne Flachs und Krümel) gerade die Löwenjagd eröffnet. Halai!

Grebes Rache bei 42 Grad

Ein echt nicht mehr aktueller Bericht über das Rainald Grebe-Konzert am letzten Sonntag

verbloggt von

META dem melancholisch-masochistischen Manchmal-Blogger

Grebe geißelte letzten Sonntag ein recht hip und wohlhabend aussehendes Publikum im Tripper am Schlampenstrand... äh, ne, Tippi am Kanzleramt mit kritischen Texten zum Zeitgeist aus alten Programmen: Die 68er sind an allem Schuld, im Prenzlauer Berg kann einem Holzspielzeug in die Bio-Latte fallen, im Wellnesshotel rächt sich der totale Friede mit warmem Öl und Zaubernuß ...und noch viel mehr kann einem in der Berliner Bananenrepublik Grebes passieren. All das gabs da und noch mehr und gut gesagt & gesungen von Rainald Grebe seiner Kapelle der Verhöhnung. Aber alle Anwesenden, vor allem die im Publikum, die wie die Zielgruppe der Grebe- Häme (nämlich wie 68er, Wellnessopfer oder „Südwester“) aussahen, klatschten Rainald Beifall und nötigten den Künstlern zwischen rotem Plüsch und Service-Sklaven vier Zugaben ab. Das muß der Künstler vorhergesehen haben. Er ließ das inwendig bordellrote Zelt nicht lüften, so daß Künstler und Publikum an diesem Hochsommersonntag bei gefühlten 52 Grad Celius und 121 % Luftfeuchtigkeit litten. Wenn der Text nicht genug wehtut, dann eben die Location! Fast alle fächelten sich mit dem Programm und der Speisekarte Luft zu. Wer nicht augenblicklich zur Moorleiche verdursten & verdorren wollte konnte sich für 5,50€ von unfreundlichem Servierpersonal 0,7l Wasser bringen lassen. Das wurde auch kurz vor der totalen Exikose mürrisch gereicht. Strafverschärfend wurde am Rand der Bühne eine gut besuchte Raucherecke eingerichtet – sowas gibt es nur in Berlin, so rächt sich nur ein Barde! Das einzige, was ich gerne wüßte ist, wie der Drummer mit seinem Tabak qualmenden Haasen unter seinen diversen Tiermasken diese Kultursauna physisch überleben konnte...

Blog-Buch der MEATA-PRISE

Net Zeit 00 43 59

Surfe seit fast 45 Minuten in den unendlichen Weiten des www

Net Zeit 01 01 32

Nichts als die galaktische Öde des WeltNetzRaums in Sicht

Net Zeit 01 03 00

immer noch nur Öde in Sicht – googlende Bloglosikkeit macht sich an Bord breit

Net Zeit 01 05 18

poste diesen Eintrag, damit jede/r jetzt weiss, was los is –

Net Zeit 01 06 00

(B-)Logout

Deutscher Roman der jüngeren Gegenwart

Ein echter deutscher Gegenwartsroman geht im Durchschnitt[-s- Plot] so:

Eine tödlich-traumatische Kindheit im totalen Frieden, die wahlweise in der BRD/DDR stattfindet, rührt an die Seele des Lesers. Versatzstücke einer nicht selbst erlebten Geschichte werden von irgendwem (meistens dem Erzähler, hinter dem der Autor durchscheint) dramatisch nacherlebt. Es gibt Ausflüge auf die Abenteuerspielplätze Lateinamerikas oder in den gebeutelten Ostblock – echtes Elend mit Rückfluggarantie. Diverse Drogen sind optional, Sex unerläßlich. Aber es kommt meist noch viel dramatischer: Die Schrecken von Studium, Szene und Kreativindustrie erschüttern existentiell. Kern des Textes ist immer „die Beziehung“, was immer das im Einzelfall bedeuten mag (– dieses Thema ist in seiner Tragweite immer tragischer als Hiroschima, Auschwitz, die Pest & ein Tsunami zusammen). Der Tod in der Toscana lauert unerbittlich am Ende – oder ein Kindergeburtstag in SO36 in Berlin.

Der Text schwimmt immer in immanenter existentieller Leere, die deswegen eine radikale thematische Anämie erfordert.

{Romane, in denen was uneigentliches „passiert“, spielen in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen sich ein Autor noch über Folter, Vertreibung & Zensur freuen kann – und später über ein Stipendium in der Berliner Republik)}